Bilder von der Kirnitzschtalbahn

Am 30. September 2004 besuchten wir Bad Schandau und machten eine Fahrt mit der dortigen Kirnitzschtalbahn.

                                  

Die Bahn war dann auch leicht zu finden. Schon von Weitem sahen wir den abgestellten Beiwagen 26. Der Zug aus Triebwagen 1 und Beiwagen 25 wartete schon auf Fahrgäste.

                                  

Es war aber noch etwas Zeit um einige Details festzuhalten. So wie die Fahrpulte mit der Kurbel an beiden Enden des Triebwagens oder die Kupplung zwischen dem Trieb- und Beiwagen. Natürlich darf auch die Abreißkette nicht fehlen. Diese dient im (unwahrscheinlichen) Falle einer Zugtrennung dem sofortigen Anhalten des Beiwagens. Nur zur Sicherheit ! Aber das kommt natürlich normalerweise nicht vor.

                                  

Ein kurzer Blick auf die Streckenführung - und schon ging´s los. Die Strecke besteht aus meterspurigem Gleis, eingleisig und mit Ausweichen. Unterwegs, an einer solchen Ausweiche, traf man auf den Gegenzug. Dort wurde dann der Signalstab übergeben. Ich stieg natürlich auch schnell mal mit aus, um dies im Bild festzuhalten. Weiter ging es entlang der Kirnitzsch bis zur Endstelle "Lichtenhainer Wasserfall".

                                  

Dort angekommen, informierte der Fahrer die aussteigenden Fahrgäste darüber, dass nun gleich wieder "Die Ziehung" sei. Gemeint war die Ziehung des "Lichtenhainer Wasserfall", der der Endstelle auch den Namen gab. Und pünktlich, alle halbe Stunde, erklingt plötzlich laute Musik und - es fängt an zu rauschen.

                                  

Unser Zug hatte inzwischen umrangiert, den Beiwagen wieder angekuppelt und fuhr wieder zurück nach Richtung Bad Schandau. Kurze Zeit später kam auch schon die nächste Bahn. Auf der Kirnitzschtalbahn gibt es keine Gleisschleife. Zum Einsatz kommen hier Zweirichtungs-Triebwagen der Bauart Gotha mit Einrichtungs-Beiwagen, da, im Gegensatz z.B. zur Woltersdorfer Straßenbahn nicht die Straßenseite gewechselt wird und somit der Ein- und Ausstieg immer auf derselben Seite erfolgt.

                                  

Während auch dieser Zug rangiert sehen wir uns noch die Gegend an. Für die Fotofreunde steht auch an dieser Endstelle ein Beiwagen. Möglicherweise dienen diese als Reserve für erhöhtes Fahrgastaufkommen.

                                   

Mit diesem Zug fuhren wir dann zunächst zurück nach Bad Schandau. Schlauerweise hatten wir ja vorsorglich für Hin- und Rückfahrt gelöst. Hier noch mal ein Blick auf die Innenansicht der Wagen.

                                   

Dort angekommen habe ich mal das Ab- und Ankuppeln geknipst. Das macht der Kollege ganz alleine. Beiwagen anbremsen - Kette lösen - abkuppeln - Triebwagen umsetzen - Kupplung ausrichten - Beiwagen ankuppeln - Zugprobe - Kette wieder ran - Beiwagenbremse lösen.  Und fertig !

                                  

Nun wollten wir natürlich noch den Betriebshof etwas genauer besichtigen. Wir sind ja nur kurz vorbeigefahren. Da wir zufällig ein Auto dabei hatten sind wir eben mal dort hin gefahren. Uns hat ja auch die Solaranlage interessiert. Die dort installierte Photovoltaikanlage erzeugt Strom und speist sie in das Netz der Bahnstromversorgung ein. Für den Besucher wird das mit Tafeln und Anzeigen anschaulich erklärt. Hierfür wurde auf dem Dach der umgebauten Wagenhalle eine Sonnenkollektoranlage auf 325 Quadratmeter angebracht. (siehe auch Straßenbahnmagazin 10/2004)

                                       

Gleich neben der Strecke steht die Wagenhalle der Kirnitzschtalbahn. Ich konnte mal einen kurzen Blick hineinwerfen, habe aber nichts angefasst! Die Kollegen hatten wohl gerade Mittagspause. Neben weiteren Fahrzeugen für den täglichen Einsatz stehen hier auch der historische Tw 5 der Kirnitzschtalbahn und der historische Tw 9 der (ehemaligen) Lockwitztalbahn. Letztere bestand Nahe Dresden. In Dresden konnte der Tw als Museumsfahrzeug aber nicht verkehren, da die Lockwitztalbahn ebenfalls meterspurig war. So wird er also hier betreut.

                                  

Unweit der Wagenhalle liegen noch Relikte aus vergangenen Tagen und einige Ersatzteile. Die Ritzel der Treibachsen bestehen aus zwei Hälften, die zusammengeschraubt ein ganzes Zahnrad ergeben. Somit kann man diese auswechseln ohne die ganze Achse am Triebwagen auszubauen.

                                  

Auch am Betriebshof besteht eine Ausweiche. Der zuerst ankommende Zug wartet dort auf den Gegenzug. Nach dessen Eintreffen wird wieder der Signalstab übergeben. Für jeden eingleisen Abschnitt gibt es nur einen Stab. Nur wer diesen hat darf dort auch fahren. So spart man sich eine teure und technisch aufwändige Signalanlage, wie sie in Großstädten mit vielen Zügen alltäglich ist.

                                  

Hier entschwand die Bahn langsam unserem Blickfeld. Insgesamt ein erlebnisreicher Ausflug auf einer der interessantesten Straßenbahnstrecken Deutschlands. Besuchen Sie sie doch auch mal wieder !

 

Micha und Conny 2004

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