einige historische Berliner Straßenbahnwagen

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Beschreibung

  Mit dem Pferdebahnwagen No.1 wurde am 22.06.1865 die erste Pferdebahnstrecke Berlins (und auch Deutschlands) eröffnet. Sie entstand regelspurig, eingleisig mit Ausweichen, hatte eine Länge von 7,8 km und führte vom Brandenburger Tor nach Charlottenburg

Das Fahrzeug wird aufbewahrt im Deutschen Technik-Museum Berlin

     
  Pferdebahnwagen 712, Einspänner der Großen Berliner Pferde-Eisenbahn, Baujahr 1887, wurde 1902 zum Salzwagen umgebaut. Anlässlich der 75-Jahr-Feier der Berliner Straßenbahn 1940 wurde er als Personenwagen 355 restauriert. Zur Industrieausstellung 1961 erfolgte eine erneute Aufarbeitung mit der Nummer 712. Die ursprüngliche Wagennummer ist   nicht überliefert. Das Fahrzeug wird aufbewahrt im Deutschen Technik-Museum Berlin
     
  Pferdebahnwagen 573 der Großen Berliner Pferde-Eisenbahn (GBPfE). Der 1885 gebaute Wagen vom Typ "Metropol" fristete lange Zeit sein Dasein als Schuppen in Werder (Havel). 1987 wurde er wieder entdeckt und neu aufgebaut. Heute wird er wieder, mit einem Pferd bespannt, zu besonderen Anlässen eingesetzt.
     
  Beiwagen 958 wurde durch die Große Berliner Straßenbahn 1910 in Dienst gestellt. 1927 wurden die ehemals offenen Plattformen geschlossen und der Wagen in den Farben der Berliner Straßenbahn-Betriebsgesellschaft lackiert. Der Sommer-Winter-Beiwagen vom Typ B 06/27 zeigt sich im Zustand der Berliner Verkehrs-Aktiengesellschaft (BVG) von 1932 und ist seit 1976 als historischer Straßenbahnwagen in Betrieb.
     
  Beiwagen 984 aus den Baujahren 1909-12 gehört ebenfalls zum Typ B06/27. Ursprünglich von der Großen Berliner Straßenbahn beschafft, wurde er 1927 umgebaut. 21 Wagen dieses Typs kamen 1949 zur BVG-Ost. Wagen 984 zeigt sich hier in der Wagenhalle in Niederschönhausen im Erscheinungsbild der BVG der 50er Jahre.
     
  Die ersten elektrischen Triebwagen der GBS waren kleine zweiachsige Fahrzeuge mit kurzem Achsstand. Das typische Kennzeichen dieses Typs ist die Fenstereinteilung mit zwei großen Scheiben und einem dazwischen liegenden kleinen herabzulassenden Fenster. Im Gegensatz zum Typ Neu-Berolina war der Typ Alt-Berolina mit einem oben runden Fenster ausgerüstet. Triebwagen 2082, Baujahr 1901, wurde 1930 aus dem Personenverkehr gezogen und versah danach bis 1973 als Kranschlepper H 26 seinen Dienst auf dem Betriebshof Köpenick
     
  Beiwagen 1420 der Berliner Straßenbahn (BST), Baujahr 1921, war der Prototyp der HAWA-Beiwagen. Im Gegensatz zum Vorgängertyp (siehe Beiwagen 808 der GBS) erhielten die Wagen des Typs B 21 geschlossene Plattformen und Umsetztüren an den Plattformenden. Der Fahrgastraum wurde verlängert, wodurch Platz für sechs weitere Stehplätze gewonnen wurde. Das Fahrzeug ist seit 1984 als Denkmal in Betrieb.
     
  Beiwagen 1525 vom Typ BDM 26 zeigt sich im Zustand der BVG-West der sechziger Jahre. Er wurde 1926 durch die Berliner Straßenbahn-Betriebs-GmbH beschafft. Im Zweiten Weltkrieg wurde dieser Wagentyp bevorzugt auch zum Transport von Gütern genutzt. Der geräumige Mitteleinstiegswagen mit Schiebetüren gelangte 1993 von der Museumssammlung der BVG-West in Britz nach Niederschönhausen.
     
  Beiwagen 826, ein zweispänniger Metropolwagen der Großen Berliner Pferde-Eisenbahn, wurde 1889 gebaut. 1896 zum elektrischen Beiwagen umgebaut erhielt er 1920 die Nummer 394. Bald danach erfolgte ein weiterer Umbau zum Salzwagen. Als solcher blieb er bis 1961 als S 47 im Einsatz. Anschließend wurde er in seinen ursprünglichen Zustand mit der ersten Wagennummer zurückversetzt und steht heute in der vollen Wagenhalle im Deutschen Technik-Museum Berlin.
     
  Beiwagen 2629 der Großen Berliner Straßenbahn wurde 1897 gebaut und diente zuletzt als Salzwagen S 68. Er steht heute, in den Ursprungszustand zurückgebaut, im Deutschen Technik-Museum Berlin.
     
  Triebwagen 40 aus dem Jahre 1901 gehört zum damals weit verbreiteten Wagentyp "Neu-Berolina". Der Wagen wurde an die "Westlichen Berliner Vorortbahn" geliefert. Ab 1903 wurden an den Stirnwänden federnde Stahlbügel als Abweiser installiert. Die Berliner Straßenbahn übernahm das Fahrzeug 1920 unter der Nummer 3851. Später wurde er zum Rangiertriebwagen  A 114 umgebaut. Beim Rückbau erhielt er 1948 zunächst die falsche Wagennummer 2850, was erst beim Umbau 1961 korrigiert wurde. (Foto aus BVGplus)
     
  Triebwagen 3051  Der Wagen wurde 1901 als "Neu-Berolina" -Wagen (wie Triebwagen 40) erbaut. Beim Umbau 1923 von der Nationalen Automobil-Gesellschaft (NAG) Berlin erhielt er ein neues Fahrgestell mit auswechselbaren Plattformträgern. Die Plattformen wurden geschlossen und Umsetztüren eingebaut. Das Fahrzeug wurde 1930 zum Arbeitswagen A 124 umgebaut und 1961 zum historischen Fahrzeug zurückgebaut.
     
  Triebwagen 223 vom Typ TF21S wurde 1921 durch die Berliner Elektrische Straßenbahnen A.-G. (BESTAG) beschafft. Bei der Berliner Straßenbahn und der BVG trug er dann die Nummer 4290 und wurde später zum Arbeitswagen A 394. Er gehört heute, wieder zurückgebaut, zur Sammlung des Deutschen Technik-Museum Berlin.
     
  Die Berliner Straßenbahn-Betriebs GmbH beschaffte 1924-1926 eine Großserie von 501 Trieb- und 803 Beiwagen. Dies war die größte Einheitsserie, die je von einem deutschen Straßenbahnbetrieb bestellt worden war. Seit 1934 sind für diese Fahrzeuge die Typenbezeichnungen T 24 bzw. T 25 und B24 bzw. B 25 üblich. Triebwagen 5725 vom Typ T 24 wurde 1924 gebaut und befindet sich zusammen mit dem Beiwagen 1 vom Typ B 24 ohne Umbau im Originalzustand seit 1963 in der Museumssammlung der BVG-West und wird im Deutschen Technik-Museum Berlin aufbewahrt.
     
  Der Triebwagen 5984, ebenfalls vom Typ T 24, kam 1993 im Zuge der Zusammenlegung der Sammlungen von BVG-West und -Ost von der Wagenhalle Britz nach Niederschönhausen und ist anlässlich der regelmäßigen Themenfahrten des DVN im letzten Einsatzzustand wieder im Berliner Streckennetz unterwegs.
     

  Triebwagen 3344. Nach der Beschaffung der Großserie Bauart 1924/25 plante die "Betriebs-GmbH" Triebwagen für die Mehrfachtraktion. Nach dem Bau von Probefahrzeugen und den damit gesammelten Erfahrungen bestellte sie 300 Mitteleinstiegs-Triebfahrzeuge der Bauart 1927, so genannte "Schützenwagen", welche 1931 wegen technischer Mängel sämtlich stillgelegt werden mussten. Nach dem Umbau von 56 Wagen mit  neuer elektrischer Steuerung im Jahre 1933 ( Typ TM 33) erhielt der Wagen die Nummer 3344 . Er fuhr bis 1967 im Liniendienst und pendelte von 1978 bis 1991 als Nostalgiefahrzeug auf dem damals stillgelegten Hochbahnabschnitt der heutigen U-Bahn-Linie 2 zwischen Bülowstraße und Nollendorfplatz.
     
  Triebwagen 3337. Bis 1981 befand sich der Wagen im Betriebsbestand der BVB als Arbeitstriebwagen 721009. Die 1986 begonnenen Arbeiten am Wagen sind sehr umfangreich. Es ist beabsichtigt den Wagen (Lackierung gelb/weiß) zusammen mit Triebwagen 3344 als historischen Verbundzug im Zustand von 1933 aufzuarbeiten. Wagenbaulich befindet sich der Wagen vom Typ TM 33 bereits weitgehend in diesem Zustand und konnte so auch schon ausgestellt werden. Rechts im Bild ist der Wagen 3344 teilweise zu sehen.
     
  Triebwagen 3802.  50 Schützenwagen baute die BVG bis Ende 1935 zu Triebwagen mit Einfachsteuerung , Typ TM 34, um. Die Wagen erhielten im Gegensatz zum TM 33 vorn rechts zusätzliche Endeinstiegstüren und konnten nur als Solowagen oder mit einem Beiwagen eingesetzt werden (Foto aus der Betriebszeitung der BVG). Der Wagen 3802 kam 1949 zur BVG-Ost und wurde 1964 zum Arbeitswagen A 9, später erhielt er die EDV-Nummer 721008. Im Jahr 1980 wurde er für Filmaufnahmen provisorisch in den Zustand der 50er Jahre zurückversetzt. Im Rahmen von Reparaturarbeiten wurde er bis 1991 im Zustand von 1934 wiederhergestellt.
     
  Triebwagen 3566. Kurz nach Beendigung der Umbauten von Wagen zum TM 34 wurden die restlichen 194 Schützenwagen bis 1936 so umgebaut, dass zwei Triebwagen von einem Fahrerstand aus gesteuert werden konnten Für diese Verbundsteuerung sind die an den Wagenenden angebrachten Starkstromkupplungen charakteristisch. Diese Wagen erhielten hierbei die Typenbezeichnung TM 36. Wagen 3566 fuhr 1967 am letzten Betriebstag der Straßenbahn in West-Berlin an der Spitze des Abschiedskorsos. Er ist im Erscheinungsbild der 50er Jahre im Deutschen Technik-Museum Berlin erhalten.
     
  Triebwagen 3535, ebenfalls ein TM 36, kam 1949 zur BVG-Ost. Bis zu seinem Umbau 1967 zum Arbeitswagen A 15 diente er zwischenzeitlich als provisorisches Pausenheim. 1971 erhielt er die EDV-Nummer 721014. Bis zu seiner Aussonderung 1991 diente er als Kranschlepper auf dem Betriebshof Niederschönhausen.
     
  Triebwagen 6211 ist einer von zwei 1929 von der BVG beschafften Gelenkwagen vom Typ TG 29/38, die jeweils aus zweiachsigen Triebwagen ähnlich dem Typ T 24 und einem zwischen ihnen aufgehängten schwebenden Mittelteil bestanden. Der Wagen 6211 überstand den Krieg und wurde 1951 zum Einrichtungswagen umgebaut. Der Wagen war noch bis 1967 bei der BVG-West in Betrieb.   ( Foto aus Kundenzeitschrift "BVG plus")
     
  Sommerbeiwagen 1688 ex Berlin-Charlottenburger Straßenbahn Nr. 607 wurde 1898 erbaut. Im Jahre 1983 wurde er an einem Bahndamm in Berlin-Schöneweide wieder entdeckt und derzeit in Niederschönhausen mühsam wieder aufgebaut. Allerdings verhindern die fehlenden Fensterscheiben (offener Beiwagen!) aufgrund der heute gültigen Sicherheitsbestimmungen im Personenverkehr einen späteren Einsatz im Streckennetz.
     
  Beiwagen 1707 der Berliner Verkehrs-Betriebe (BVB) gehörte zur Serie von 20 Neubaufahrzeugen der DDR-Waggonindustrie vom Typ B 50. Weitere 20 Wagen vom Typ B 51 wurden bis 1952 beschafft. Gebaut wurden sie im LOWA-Werk in Werdau. Daher auch die Bezeichnung LOWA-Wagen. 1968/69 wurden die Wagen an andere Städte verkauft. Der Beiwagen 1707 war ab 1969 in Dessau im Einsatz, bevor er 1977 für die Sammlung zurück erworben werden konnte. LOWA-Triebwagen wurden übrigens nicht nach Berlin geliefert.
     
  Reko-Triebwagen 217055 entstand 1959 zunächst als Tw 3965 im Rahmen des Umbaus älterer (Berliner) Fahrzeuge in einen einheitlichen Wagentyp ("Rekonstruktionsprogramm"). Das Fahrzeug stand zuletzt bis1996 als Tw 3055 im Raum Köpenick im Linieneinsatz. Nach der Ablösung durch modernere Tatra-Fahrzeuge wurde der Zug aus 217055, 267116 und 267427 wieder in den Zustand der 70er Jahre zurückgebaut. Der Zug ist anlässlich der regelmäßigen Themenfahrten des DVN wieder im Berliner Streckennetz unterwegs.
     
  Triebwagen 219481 vom Typ KT4D in Bildmitte

(siehe 219482)

Von diesem Wagentyp wurden 1993 bis 1996 insgesamt 171 Fahrzeuge modernisiert. Außerdem 99 KT4Dt, 118 vom Typ T6A2  und 59 Beiwagen B6A2. Weitere fünf B6A2 entstanden aus Rohbauwagenkästen neu.

     
  Triebwagen 219482. Ab 11.09.1976 gelangten im Zuge der Erneuerung des Wagenparks der BVB erstmals Fahrzeuge vom tschechischen Hersteller CKD Praha zum Linieneinsatz. Die BVB beschaffte danach bis 1987 insgesamt 582 Triebwagen der Typen KT4D bzw. KT4Dt (Thyristorsteuerung). Einige Fahrzeuge wurden inzwischen weiterverkauft. Die Wagen 219481 und 219482 wurden, obwohl erst Baujahr 1985, in den Jahren 1993 bis 1996 nicht modernisiert, sondern verblieben als Zeitzeugen unverändert im letzten Einsatzzustand von 1995.
     
  Der Arbeitsbeiwagen 721516 entstand aus dem früheren Reko-Beiwagen 267286. Die Lore für den Sandtransport steht derzeit abgestellt im Betriebshof Marzahn. 1992 erhielt er die Nummer 4641, welche jedoch nicht mehr am Fahrzeug angeschrieben wurde.
     
  Am 13. August 1996 standen auf dem Betriebshof Niederschönhausen noch die Triebwagen 3007, Beiwagen 3717 und Triebwagen 3008, die so kurze Zeit später an das Straßenbahnmuseum Loftus bei Sydney/Australien verkauft wurden. Ausrangierte Berliner Zweirichtungswagen des Typs TZ69 finden sich inzwischen auch noch  in Straßenbahnmuseen in Crych (GB), Stockholm (S), Prora und in Wehmingen bei Hannover.

Hinter dem Zug, bereits in der Halle, steht außerdem der Triebwagen 3010.

     
  Triebwagen 3012 ex 223012 entstand 1969/70 (Wagennummer zunächst 5137). Er stammt aus einer nachträglich gebauten Serie von 25 Zweirichtungszügen, da im "Rekonstruktionsprogramm" nur Einrichtungsfahrzeuge entstanden. 3012 war bis 1.Mai 1996 zuletzt im Köpenicker Raum im Einsatz. Gegenwärtig wird der Wagen von den Mitgliedern des DVN im letzten Einsatzzustand aufgearbeitet und kommt später mit den ebenfalls erhaltenen Zweirichtungsbeiwagen 3701 und 3711 zum Einsatz.
     
  Zur Erhöhung des Fassungsvermögens der Triebwagen wurden 1925 die Wagenkästen verlängert und Drehgestelle eingesetzt. Bei den verwendeten Maximum- Drehgestellen wurden große Antriebsräder eingebaut die zwei Drittel der Antriebsmasse auf sich vereinigten. Triebwagen 2990 wurde aus dem Triebwagen 5279 der BVG-Ost restauriert. Der Maximum- Triebwagen aus dem Jahre 1910 zeigt sich seit 1981 wieder im Erscheinungsbild der Großen Berliner Straßenbahn (GBS).
     
  Neben den Wagen 2990 und 5274 gehört noch ein weiterer Maximum- Triebwagen zur Sammlung des DVN. Der 1912 für die Große Berliner Straßenbahn (GBS) gebaute Triebwagen 5256 zeigt sich im Zustand der Berliner Verkehrs-Aktiengesellschaft (BVG) von 1932. Er ist seit 1978 als technisches Denkmal in Betrieb.
     
  Während die BVG-West die Maximum- Triebwagen bis 1955 ausmusterte erhielten Fahrzeuge dieses Typs bei der BVG-Ost in den 50er Jahren neben technischen Veränderungen ein anderes Erscheinungsbild. Der 1912 gebaute Triebwagen 5274 der Berliner Verkehrs-Betriebe (BVG) war so bis 1969 im Einsatz und gelangte dann in den Bestand der Sammlung Historische Straßenbahnwagen der BVG-Ost. Seit 1973 dient er dem Personenverkehr mit historischen Fahrzeugen und zeigt sich im Einsatzzustand von 1952.
     
  Triebwagen 68 der Städtischen Straßenbahn Berlin wurde aus dem Triebwagen 5366 restauriert. Im Gegensatz zu den Maximum- Triebwagen der GBS hatten die der SSB nur 8 Fenster, einen eigenen Anstrich und besaßen Sitz-Rückenpolster, die sich in Fahrtrichtung umklappen ließen. Der 1910 gebaute Wagen ist seit 1973 als technisches Denkmal in Betrieb und kam 1993 zum Deutschen Technik-Museum Berlin.
     
  Triebwagen 5403 kam 1903 als Wagen 218 (Typ 8B) zur Städtischen Straßenbahn Berlin (SSB). 1920 übernahm ihn die Berliner Straßenbahn als Wagen 5403. Bei der Verwaltungstrennung im Jahre 1949 kamen 19 Fahrzeuge dieses Typs zur BVG-Ost und wurde bald darauf ausgemustert. Wie viele ausgediente Straßenbahnwagen auch, diente er lange Zeit irgendwo als Gartenlaube o. ä. Inzwischen wieder entdeckt harrt er in Niederschönhausen noch seiner Aufarbeitung.
     
  Unter Verwendung von HAWA- Fahrgestellen von 1919/20 hat die BVG-West nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Grundlage wieder verwertbarer Teile älterer Fahrzeuge sechs Triebwagen gebaut. Passend zu den Triebwagen wurden 1952 acht Beiwagen gebaut. Triebwagen 6301 kam 1966 in die Sammlung der BVG-West und steht heute im Deutschen Technik-Museum Berlin.
     
  Arbeitstriebwagen A 180 entstand aus einem "Berolina"- Triebwagen der Großen Berliner Straßenbahn von 1899. Er diente zum innerbetrieblichen Transport und als Triebwagen für weitere Arbeitswagen, z.B. für einen Salzwagen. Der Kastenschlepper ist seit 1987 als technisches Denkmal im Zustand von 1953  in Betrieb. Hier zeigt er sich in der Wagenhalle Niederschönhausen.
     
  Turmwagen 729501 entstand aus dem ehemaligen Triebwagen 35 der Berliner Ostbahnen. Diese, durch den ehemaligen Treptower Spreetunnel verkehrenden Wagen, hatten kleinere Abmaße als die sonstigen Berliner Straßenbahnwagen, waren also flacher. Im Jahre 1912 erbaut, wurde er 1929 zum Turm-Tw 26 (Fahrzeug für Fahrleitungsarbeiten) und in den sechziger Jahren bei der BVG-Ost zum Turm-Bw umgebaut.
     
  Im Zuge der Neubeschaffung von Tatra-Fahrzeugen konnte die BVB vermehrt Reko-Triebwagen vom Typ TE 59 ausmustern. Einige Wagen wurden jedoch umgebaut. So entstand 1981 aus 217245 der Arbeitswagen 721062. Hierzu wurde der Wagen in ein Zweirichtungsfahrzeug mit je 1 Tür und einer zweiflügeligen Schiebetür pro Seite umgebaut. Im Jahre 1992 wurde er in Arbeitswagen 4508 umgezeichnet und zeigt sich nun in Niederschönhausen im letzten Einsatzzustand.
     
  Die Kastenlore G 107 auf einem motorlosen Berolina-Fahrgestell zum innerbetrieblichen Transport von Gütern wurde 1944 erbaut und war zuletzt bei der BVG-Ost, später BVB, in Betrieb. Ab 1985 technisches Denkmal.
     
  Die Fahrzeugsammlung des Denkmalpflege-Verein Nahverkehr Berlin-Brandenburg (DVN) wird im Betriebshof Niederschönhausen aufbewahrt. Geöffnet ist jeden zweiten Sonnabend im Monat.

Haltestelle Nordend, Tram M1 Richtung Schillerstraße (!) oder Bus 107.

Quellenangaben: Denkmalpflegeverein Nahverkehr;  Beschreibungen an den Exponaten des Deutschen Technik-Museum Berlin;  Kundenzeitschrift BVG plus;  Straßenbahn-Archiv, Band 5, Verlag transpress 1987;  Katalog der Sammlung Historische Berliner Straßenbahnwagen der Berliner Verkehrsbetriebe 1990; Die Straßenbahnen in Berlin, Verlag alba 1992;  Geschichten von der 3 zur 23, Verlag GVE 1995;  Die Straßenbahn in Ostdeutschland, Band 3, Verlag Schweers + Wall 1995;  Straßenbahnfahrzeuge, Band 3, Verlag Geramond 1999;  eigene Aufzeichnungen

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